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Forschungsprojekt Baukonstruktion

Baukonstruktionslehre – der Geist der Baukunst

Ein Forschungsprojekt

 

Kurztext

Friedrich Hess schrieb 1942 in seinem Buch „Konstruktion und Form im Bauen“ folgendes Vorwort:

„Unter Baukonstruktion verstehen wir die Verbindung gleich oder verschiedener Baustoffe nach den Gesetzen der Statik und gemäß ihrer Eigenart zu einem Bauwerk. Die äußere Erscheinung dieser Konstruktion bezeichnen wir als Form. Die Konstruktion wird sich unserem rechnenden Verstand erschließen, die Form spricht eher unser Gefühl an. Aber wie sich anatomische Kenntnis und künstlerisches Erfühlen durchdringen müssen, wenn wir die menschliche Gestalt erfassen wollen, so können wir ein Bauwerk erst durch eine Synthese der beiden Einstellungen richtig verstehen. Konstruktion und Form gehören zusammen und können sich gegenseitig nicht entfliehen, sie sind auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden. Die Konstruktion, welche nicht formal behandelt ist, wirkt brutal, und die Form, die nicht durch die Konstruktion bedingt ist, wird zur Phrase.“

 

Diese Gedanken zum Aufgabenbereich der Architektur speziell der Baukonstruktion und die Lehre dessen beeinflussen unsere Arbeit in der Architektur und in der Lehre.

Die Diskussion an den Lehrstühlen der Baukonstruktion und die stetige Auseinandersetzung mit den Studierenden zeigen uns,  dass eine grundlegende Debatte über die Entwicklung der architektonischen Konstruktion und Form in der Gegenwart geführt werden muss. Es stellt sich daher die Frage, ob die logischen allgemeingültigen Konstruktionsprinzipien und Fügungssystematiken immer noch Bestand haben. Sind wir als tätige Architekten und Lehrende in der Lage sinnhaft zu konstruieren und dieses den Studierenden zu vermitteln? Definiert sich auch gegenwärtig eine gute Baukonstruktion als Verbindung gleicher oder verschiedener Baustoffe nach den Gesetzen der Statik und gemäß ihrer Eigenart zu einem Bauwerk wie es Hess schreibt? Oder fügt unser Berufsstand die Bauteile ohne jegliche Reflektion nur modisch nach Vorgaben von Normen zusammen, da der Computer diese Prozesse sowohl im Entwurf, als auch bei der Realisierung ermöglicht?

 

Die Reflektion dieser Fragestellungen bewirkte eine Tagungsreihe zu initiieren, die sich mit diesen Themen kritisch und intensiv auseinandersetzt. Die teilnehmenden Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter wurden vom Lehrstuhl Grundlagen und Theorie der Baukonstruktion von Prof. Kahlfeldt (TU Dortmund) eingeladen ein gemeinsames Forschungsprojekt zum Thema der heutigen Baukonstruktion zu konzipieren.

Die beiden ersten Tagungen fanden bereits an der TU Dortmund und TU Darmstadt statt. Der dritte Tagungstag wird nun am 01.09.2016 an der TU Kaiserslautern abgehalten.

 

Teilnehmende

TU München  - Prof. Florian Nagler

TU Darmstadt - Prof. Wolgang Lorch, Prof. Felix Waechter, Prof. i. V. Jens Wittfoht

TU Kaiserslautern - Prof. Johannes Modersohn, Prof. Helmut Kleine-Kraneburg

RWTH Aachen - Prof. Hartwig Schneider

TU Dortmund - Prof. Ansgar Schulz, Prof. Paul Kahlfeldt