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Bunker beleben

MielkeFreudenberg"Bunker beleben“

Luftschutzbunker in innerstädtischen Lagen NRW

Schutz von Leib und Leben und Hab und Gut bildete die ursprüngliche Motivation von Menschen, Gebäude zu erschaffen. Die sogenannte „Urhütte“ bot einer Familie Schutz vor den Widrigkeiten der Natur: vor Tieren, Niederschlag und Kälte. Die dichtere Besiedlung und zunehmende Bedrohung des Menschen durch den Menschen selbst, und der technische Fortschritt der eingesetzten Mittel in kriegerischen Auseinandersetzungen, verstärkten die Anforderungen an die Schutzbauwerke. Im letzten Jahrhundert entstand in Europa aus diesem Grund, besonders als Reaktion auf die im 2. Weltkrieg verstärkt erfolgten Luftangriffe in den Innenstädten, eine neue Gebäudetypologie: der Luftschutzbunker.

Nach Ende des 2. Weltkriegs wurden die Bunker teilweise entfestigt und zwischengenutzt, sie standen aber, insbesondere zur Zeit des "kalten Krieges",weiterhin als Schutzräume für die Bevölkerung zur Verfügung. Im Jahr 2007 hat die Bundesregierung die Zivilschutzbindung für die Schutzbauten der Bundesrepublik endgültig aufgehoben. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat die Aufgabe, diese Bunker in den nächsten Jahren zu veräußern.

Das bedeutet: Eine Gebäudetypologie hat ihren ursprünglich vorgesehenen Zweck verloren und steht bereit, neuen Aufgaben zugeführt zu werden. Es stellt sich die Frage wie damit umgegangen werden soll. Abriss oder Umnutzung? Und wenn letzteres, auf welche Weise? Wie bereits vereinzelt erfolgte Umnutzungen zeigen, ist es möglich neue Nutzungen erfolgreich in die Bunker zu integrieren. Selbst hochwertiges Wohnen wurde bereits realisiert.

Folgende Fragen werden untersucht: Die standardisierte Bauweise der Bunker impliziert die mögliche Anwendung von allgemeingültigen Herangehensweisen für den baukonstruktiven Umgang mit ihnen. Gibt es Regeln für den Bunker-Rück-Bau?

 

Die Masse ist das größte Argument des Bunkers. Sie macht die baukonstruktiven Eingriffe aufwändig, gleichzeitig bildet sie den grössten Wert, der heute nur unter unverhältnismässigem Aufwand so hergestellt werden kann. Sie ist eine vorhandene Ressource, sichtbare graue Energie. Wie macht man sich die Masse des Bunkers zunutze?

Die Geschichte der Bunker erfordert einen sensiblen Umgang mit denselben, vereinzelt wurden Bunker bereits unter Denkmalschutz gestellt. Unter Denkmalpflegern, Architekten aber auch Anwohnern und Zeitzeugen wird über die Zeugnisfähigkeit der Bunker gestritten. Sind Luftschutzbunker schützenswert?

Alles läuft auf die Frage hinaus:

Können Bunker Architektur?

Ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der   Logo

 

Bildquelle: Mielke + Freudenberg